Derek Landy
Das zweite Buch aus der Reihe, auf das ich jetzt schon ein halbes Jahr gewartet habe.
Wie auch schon der erste Teil ist nichts hochtrabendes zu erwarten. Stil und Spaßfaktor sind immer noch da und auf dem gleichen Niveau, die Geschichte ebenfalls wieder einfach aber nett gemacht. Aber ein klein wenig hat die Spannung nachgelassen, denn diesmal hab ich es nicht am Stück weggelesen. Das kann allerdings auch daran liegen, das es eben der zweite Band ist. Ggf. liegt es auch an genau der Tatsache, dass es mir nicht mehr ganz so einfallsreich erscheint, obwohl immer noch witzige Dialoge en mass verwendet werden.
Was mir dieses mal aber negativ aufgefallen ist, ist die merkwürdige Verwendung von gewalttätigen Szenen. Nicht detailiert aber irgendwie nicht ganz passend. Da platzen die Leute auch mal auseinander, sie explodieren in viele kleine Teile die dann durch die Gegend fliegen. Nicht, dass mich das stören würde, aber die Beschreibungen erinnern mich ein wenig an die vielen schlechten Stellen von “Harry Potter”, in denen ich so gar keine Lust mehr hatte, weiter zu lesen.
Ich vermute, es soll den besonders bösen Charakter der Figuren unterstreichen, aber mich langweilt sowas immer tierisch. Da winselt das Opfer und der Täter tut irgendwie nur überheblich, obwohl weder der eine noch der andere einen ersichtlichen Grund hätten. Mir kommt dann immer der Gedanke “jetzt stirb doch endlich, aber bitte leise” oder eben “mein Gott, schwall hier nicht so rum”. Nerviges ist auch in geschriebener Form eben Nervig.
Immerhin gibt es nicht sonderlich viele solcher Szenen und sie sind auch relativ kurz. Aber mein Rat an den Author währe: Vorsicht, nicht abrutschen! Sie waren so gut bisher, aber wenn ich weiterhin “scharf” auf diese Reihe bleiben soll, dann halten Sie bitte das Niveau und bauen schöne viele kleine Überraschungen ein wie im ersten Teil.
Zum Inhalt noch kurz: der Anfang ist wirklich wieder gut gelungen. Eine interessante Minigeschichte. Sehr witzig. Der Mittelteil ist gut durchdacht und kurzweilig. Das Ende ist ein typisches für einen Zweiten Teil auf den ein dritter Folgt. Es ist eigentlich keines sondern nur das Ende eines Teiles in einer Serie. Gut ist, dass wieder nur eine Hand voll Stellen ungeklärt bleiben, so dass man nicht gleich den Überblick verliert. Aber das, was bisher offen ist, klingt gar nicht mal so schlecht. Ich freu mich jedenfalls wieder auf den nächsten Band.
Fazit: ein gelungener zweiter Teil, wenn auch nicht ganz so gut wie der erste. Aber auf jeden Fall lesenswert.