Wasserverbrauch verringern

Folgende Erfahrungen habe ich gemacht beim Versuch, den Wasserverbrauch meines 4-Personen-Haushaltes zu verringern. Der ursprüngliche Wasserverbrauch, Warm- und Kaltwasser, lag bei 110m³ pro Jahr bzw ~300 Liter pro Tag. Über mehrere Jahre war das relativ stabil.

Versuch#1: wasser einsparen

  • Duschkopf mit einem Spar-Duschkopf ersetzt. Die Liste bei test.de ist da hilfreich, gerade bei Personen mit langen Haaren. Kosten: ca 30 EUR.
  • Klospühlungen auf 6 Liter eingestellt. Die standen vorher irgendwo bei 10 Liter. Kosten: 30min suchen nach der Anleitung des Spühlkastens im Netz.
  • Wassersparenstes Programm der Waschmaschine nutzen. Bei meiner ist das Buntwäsche. Kosten: 10min die Anleitung lesen (ich hatte sie tatsächlich noch)

Ergebnis: der Verbrauch liegt bei 80m³ pro Jahr bzw. 220 Liter pro Tag. Also ein Minus von 30m³ pro Jahr. Das habe ich jetzt schon über ein Jahr und weder beim Duschen noch bei der Spühlung hat sich für uns irgendwas verändert.

Versuch#2: Wasser sammeln/HAuswasserwerk

  • Regenwasser wird in einer Regentonne auf der Terasse eingefangen…
    • Ich muss es außen sammeln, da ich im Keller keinen ordentlichen Ab- bzw. Überlauf realisieren kann, da die Kanalisation knapp unter der Kellerdecke verläuft.
    • Der Abfluss in den Keller geht per Schlauch via „Pythagoreischer Becher“, damit weder der Schmutz auf der Oberfläche noch vom Grund des Fasses mitgenommen wird.
    • Die Tonne muss wegen der Algen relativ Lichtdicht und wegen der Mücken auch sonst gut abgedeckt sein.
    • Sie kann im Winter voll bleiben, da sie nur ein mit Teichfolie bespannter Rahmen ist. Die hab ich schon 5 Jahre stehen und sie frohr nie bis zum Grund durch und wurde durch Frost auch nie beschädigt.
  • …in den Keller in Tanks mit 2250 Liter Fassungsvermögen geleitet…
    • Der Zulauf ist mit einem Schwimmschalter und einem elektrischen Kugelventil versehen, damit die Behälter nicht überlaufen
    • Zusätzlich ist um die Behälter ein 60cm hohes Bassin, damit nicht gleich der Keller geflutet wird, falls doch was überläuft.
  • … und über ein Hauswasserwerk zu den Verbrauchern gepumpt.
    • Mit Ansaugschlauch mit einem Schwimmer und einem Käfigfilter, damit auch hier der Schmutz von der Wasseroberfläche nicht eingesaugt wird.
    • In der Leitung ist noch ein Filter (0,06mm), um auch die Schwebstoffe herauszufiltern.
    • Verbunden mit dem Gästeklo und der Waschmaschine, weil ohne große Faxen anschließbar waren.
  • Gesamtkosten: über 3000 EUR

Ergebnis: der Verbrauch liegt bei ~60m³ pro Jahr bzw. ~160 Liter pro Tag. Also 20m³ weniger pro Jahr. Das läuft jetzt erst seit 2 Monaten. Allerdings wird im Hochsommer bei Regenmangel der Ertrag sinken. Aktuell gab es sehr viel Regen. Vom Nutzen her ist es ok. Das Wasser kommt komplett klar und ohne irgendwelche Schwebstoffe an, und das, obwohl sich im Wasserfass außen Pollen und Körnchen vom Saharasand sammeln.

Fazit

Resourcen einsparen ist immer deutlich einfacher und „ergiebiger“ als aktiv Resourcen sammeln. Das Hauswasserwerk ist ne nette Spielerei, aber die Kosten hole ich in 30 Jahren nicht wieder rein, sofern der Wasserpreis sich nicht dramatisch erhöht – was ich nicht hoffe.

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